Anträge und Beschlüsse zur stratigraphischen Nomenklatur und Klassifikation 1991 - 2007

In eckigen Klammern [] erscheinen (nachträgliche) Erläuterungen und Ergänzungen. Die Begründung der Anträge wird hier nicht aufgeführt. Die Anträge der Antragsteller sind nicht immer wortgleich mit denen in den Protokollen. Es sind ganz überwiegend die Formulierungen aus dem Protokollen wörtlich wiedergegeben.

Index für die Anträge und Beschlüsse zur stratigraphischen Nomenklatur und Klassifikation 1991 - 2007 der Subkommission Perm-Trias

Antrag / Beschluß / Bemerkung
Germanische Trias

46

   Keuper

9 , 16 , 17 , 18, 24, 25, 51

Grenze Muschelkalk-Keuper

24, 25

   Muschelkalk

3 , 7, 8, 9 , 11, 19 , 20 , 21, 22, 23, 24, 25, 28, 29, 30, 56, 57, 58, 59, 63

Grenze Buntsandstein-Muschelkalk

3

   Buntsandstein

2 , 3 , 4 , 9 , 10, 31, 32, 33, 34, 35, 39, 40, 43, 44, 45

Grenze Zechstein-Buntsandstein

2

Dyas

46

   Zechstein

1, 2 , 4 , 5, 9 , 39, 53

Grenze Rotliegend-Zechstein

1, 5, 53

   Rotliegend

1, 5, 6, 47, 53, 54, 60, 62

Untergrenze-Rotliegend

55, 60

Terminologie allgemein

14, 15 , 36 , 37, 38, 50, 61, 64

Umgang mit Beschlüssen

12 , 13 , 26, 27 , 41, 42, 43, 48, 49, 52, 64

Grün/Fett : derzeit gültiger Beschluss; Rot: eingereicht

 

Ort, Zeit Nr. Antragst. Text Ergebn.
         
Braun-
schweig
04.10.1989
0
1
--- Boy: Hinsichtlich der Abgrenzung gegen den Zechstein gibt es hingegen Argumente, die höchsten Anteile des Rotliegend dem Zechstein zuzuordnen. Aus Gründen der Praktikabilität wäre die Zechstein-Basis an die Basis des Kupferschiefers zu legen.
Gaertner: Die klastischen Basisschichten des Zechstein unterhalb des Kupferschiefer sind auch in Bohrungs-Logs sehr wohl erkennbar.
Meinung
Mainz 1990   ---    
Würzburg
04.05.1991
1
2
AG Zech-
stein
Buntsand.
Die Grenze Zechstein/Buntsandstein wird künftig an die Basis der Unteren Folge (sensu Boigk) = Basis Gelnhausen-Folge = Basis Heigenbrückener Sandstein gelegt. Ja 11
Würzburg
04.05.1991
2
3
AG
Buntsand.
Muschelk.
Die Arbeitsgruppen ... empfehlen, die Myophorien-Schichten als oberste stratigraphische Einheit im Röt zu belassen. In den Aufschlußgebieten von Süddeutschland, Unterfranken, Süd- und Osthessen, Südniedersachsen, Ostwestfalen, Thüringen und dem Harzvorland wird der Grenzgelbkalk als Basishorizont des Unteren Muschelkalk definiert. Mit Hilfe von geophysikalischen Bohrlochmessungen in Tiefbohrungen ist eine Weiterverfolgung dieser Grenze im Norddeutschen Becken möglich. Ja 10
Nein 1
Aschers-
leben
02.05.1992
1
4
AG
Buntsand.
Die Subkommission möge beschließen, die beschreibende Nomenklatur des Unteren Buntsandsteins Boigk ´s (1959) in Anlehnung an die Nomenklatur des Mittleren Buntsandsteins durch Ortsnamen von Charakterprofilen zu ersetzen. In Anlehnung an den Standard der Trias der DDR (TGL 25234, Dockter et al. 1980) wird die Obere Folge Boigk's künftig Bernburg-Folge genannt, die Untere Folge Boigk's (unter Ausschluß des Bröckelschiefers, der per Beschluß der Subkommission Perm-Trias vom 30.5.91 [korrekt 04.05.91] in den Zechstein gestellt wurde) erhält den Namen Calvörde-Folge. Ja 11
Nein 1
Römhild
15.05.1993
0a
5
--- Auszug aus dem Protokoll der AG Rotliegend
Anlage 1: Tätigkeitsbericht Rotliegend von E. Plein zur Rotliegend-Monographie Norddeutschland), Punkt 2: Abgrenzungsprobleme zum Zechstein und zum Karbon: Im Norddeutschen Becken wurde die Basis des Kupferschiefers gewählt, da sich nur diese aus den Bohrungslogs eindeutig festlegen läßt ...
Fest-
stellung
Römhild
15.05.1993
0b
6
--- Auszug aus dem Protokoll der AG Rotliegend
Anlage 1: Tätigkeitsbericht Rotliegend von E. Plein zur Rotliegend-Monographie Norddeutschland), Punkt 3: "Nachtrag zum Protokoll der Sitzung in Aschersleben (1.-3.5.1992) über eine dort beschlossene Empfehlung der Subkommission:" "Die Perm-Trias Subkommission wurde anläßlich ihrer ordentlichen Sitzung am 2.5.1992 über die Gliederungsprinzipien und die daraus resultierende stratigraphische Tabelle für das Rotliegend in der Nordd. Senke informiert. Eine Abstimmung erbrachte mit großer Mehrheit eine empfehlende Zustimmung zum Vorgehen der Arbeitsgruppe." [keine Empfehlung im Protokoll der Subkommission, keine Abstimmung dort dokumentiert]
Auf dieser Basis ist inzwischen weitergearbeitet worden ...
Fest-
stellung
Römhild
15.05.1993
1a
7
AG
Muschelk.
Die Subkommission stimmt der Einführung der von Hagdorn, Horn & Simon (1993) vorgeschlagenenen Grundsätze zur Revision der lithostratigraphischen Nomenklatur und der entsprechenden Benennung der stratigraphischen Einheiten im Muschelkalk Deutschlands zu ( Hagdorn, Horn & Simon 1993: Vorschläge für eine stratigraphische Gliederung und Nomenklatur des Muschelkalks in Deutschland.- In: Hagdorn & Seilacher Hrsg.): Muschelkalk. Schöntaler Symposium 1991, Ges. Naturk. Württemb., Sonderband 2, Stuttgart, Korb (Goldschneck). [Nach intensiver Diskussion wird der Antrag umgewandelt. Es werden folgende Beschlüsse zur Abstimmung gestellt:] umge-
wandelt
in 1b
Römhild
15.05.1993
1b
8
AG
Muschelk.
Die Subkommission Perm-Trias unterstützt die von Hagdorn, Horn & Simon 1993 vorgelegten Gliederungsvorschlag und das Beschreibungsmuster und bittet um weitere Ausarbeitung. Die Muschelkalkgruppe bezieht die bis Ende Juli 1993 beim Sekretär eingegangenen [eingehenden] Stellungnahmen der Subkommissionsmitglieder mit ein.   Über die endgültige Festlegung des hierarchischen Systems unter der Untergruppe befindet die Subkommission durch Abstimmung. Ja 12
Römhild
15.05.1993
2
9
Menning Die aufgeführten lithostratigraphischen Einheiten werden wie folgt klassifiziert:
Zechstein = Gruppe
Buntsandstein = Gruppe
Muschelkalk = Gruppe
Keuper = Gruppe
Unterer, Mittlerer und Oberer Keuper = Untergruppe(n)
Unterer, Mittlerer und Oberer Muschelkalk = Untergruppe(n)
Unterer, Mittlerer und Oberer Buntsandstein = Untergruppe(n)

Ja 12
Krefeld
06.-08.05.94
1
10
Röhling Die Subkommission Perm-Trias unterstützt den von Röhling vorgelegten Gliederungsvorschlag im Grenzbereich Unterer/ Mittlerer Buntsandstein und stimmt der Revision der lithostratigraphischen Nomenklatur und der entsprechenden Benennung der neu definierten stratigraphischen Einheiten in diesem Bereich zu. Danach wird der "Volpriehausen-Vorläufer-Sandstein" künftig Quickborn-Sandstein genannt. Dieses Schichtpaket erhält den Rang eines "members". Die Basis des Quickborn-Sandsteins bildet in den beckenzentralen Gebieten bzw. in dessen Verbreitungsgebiet die Grenze zwischen Unterem und Mittlerem Buntsandstein. Die Diskordanz an der Basis des Quickborn-Sandsteins wird "Q"-Diskordanz (bisher als "VVS"-Diskordanz bezeichnet) genannt. Der Quickborn-Sandstein ist der basale, gröberklastische Fuß einer in den Subsidenzzentren des Norddeutschen Beckens stratigraphisch vermutlich noch vollständigeren Folge, die den Namen Quickborn-Folge (im Range einer "formation") erhält. Der vollständige lithostratigraphische Umfang der Quickborn-Folge ist aber bisher nicht bekannt. zurück-
gestellt
Krefeld
06.-08.05.94
2
11
AG
Muschelk.
Die Subkommission Perm-Trias stimmt der Einführung der von Hagdorn, Horn & Simon (1993) vorgeschlagenen Grundsätze zur Revision der lithostratigraphischen Nomenklatur und der Enth. 2 entsprechenden Benennung der stratigraphischen Einheiten im Muschelkalk Deutschlands zu ( Hagdorn, Horn & Simon 1993: Vorschläge für eine stratigraphische Gliederung und Nomenklatur des Muschelkalks in Deutschland.- In: Hagdorn & Seilacher, (Hrsg.): Muschelkalk Schöntaler Symposium 1991, Ges. Naturk. Württemb., Sonderband 2, Stuttgart.) Ja 7
Nein 1
Enth. 2
Karlsruhe 1995   ---    
Bad Karls-
hafen 1996
  ---    
Ingelfingen
03.05.1997
1
12
Bachmann & Beutler Die P/T-Subkommission beauftragt ihren Sekretär, die formellen Beschlüsse der Kommission übersichtlich auf Formblättern festzuhalten. Diese Formblätter werden spätestens acht Wochen nach dem jeweiligen Beschluß an die Mitglieder verschickt und anderen Interessenten zugänglich gemacht. Ja 12
Ingelfingen
03.05.1997
2
13
Bachmann & Beutler Die P/T-Subkommission beauftragt ihren Sekretär, rückwirkend bis 1980 entsprechend dem o.g. Antrag zu verfahren. Ja 10
Nein 1
Enth. 1
Ingelfingen
03.05.1997
3
14
Bachmann & Beutler Die P/T-Subkommission beschließt, daß der Begriff "Folge" (z.B. Bernburg-Folge) durch "Formation" ersetzt wird. [Nach langer erregter Diskussion wird dieser Antrag von einem der Antragsteller [Ba] zurückgezogen.] zurück-
gezogen
Ingelfingen
03.05.1997
4
15
Bachmann & Beutler Die P/T-Subkommission widerspricht dem Vorschlag der Stratigraphischen Kommission vom 8.3.1997, den Begriff "Subformation" einzuführen und empfiehlt, am Begriff "Member" festzuhalten. [ H. Lützner : Dieses Ergebnis sollte der Stratigraphischen Kommission mitgeteilt werden. Ebenso sollte dagegen angegangen werden, den Begriff Schichten nicht mehr verwenden zu dürfen.] überwäl-
tigende
Mehrheit
Ingelfingen
03.05.1997
5
16
Bachmann & Beutler
(i.A. der AG
Keuper)
Die Arbeitsgruppe Keuper möchte den 2. Teil des Gliederungsvorschlages (Süddeutschland) zur weiteren Bearbeitung zurückstellen. Jedoch sollte hier ein Beschluß über die nord- bzw. mitteldeutsche Keupergliederung getroffen werden.
[Erfurt-Formation kuE (Lettenkeuper, Unterkeuper), Grabfeld-Formation kmG (Gipskeuper, Unt. Gipskeuper), Stuttgart-Formation kmS (Schilfsandstein), Weser-Formation kmW (Oberer Gipskeuper), Arnstadt-Formation kmA (Steinmergelkeuper, Detmold-Gruppe), Exter-Formation koE (Rätkeuper)]
Ja 12
Gotha
19.07.1997
1
17
AG Keuper Die SKPT stimmt dem Antrag der AG Keuper zu Gliederung, Nomenklatur und Klassifizierung des Süddeutschen Keupers zu.
[Benk-Formation kmB (Benker Sandstein), Steigerwald- Formation kmST (Lehrberg-Schichten in BY, Rote Wand+Lehrberg-Bänke in BW), Hassberge-Formation kmH (Blasen- und Coburger Bausandstein nach Thürach in BY, Kieselsandstein nach Alberti in BW), Mainhardt-Formation kmM (unt. Heldburg-Stufe ( Thürach ) in BY, Ob. Bunte Mergel in BW), Löwenstein-Formation kmLO (Burgsandstein in BY, Stubensandstein in BW),   Trossingen-Formation kmT (Feuerletten in BY, Knollenmergel in BW)]
Ja 9
Gotha
19.07.1997
2
18
AG Keuper Die AG Keuper wird beauftragt, bis zum 18.10.97 die vorgelegte Formationsgliederung durch eine regional gegliederte Korrelationstabelle sowie eine Karte mit den geographischen Ursprungsorten der verwendeten stratigraphischen Begriffe zu ergänzen und vorzulegen. Ja 9
Gotha
19.07.1997
3
19
AG
Muschelk.
Die SKPT stimmt dem Antrag der AG Muschelkalk zum Unteren Muschelkalk zu, wobei "Wellenkalk-Formation" durch "Jena-Formation" zu ersetzen ist.
[Jena-Formation (Wellenkalk), Eschenbach-Formation, Freudenstadt-Formation (Plattendolomite bis Mittlere Mergel), Rüdersdorf-Formation (mächtige Schaumkalke und Bioklastkalke in Brandenburg), Udelfangen-Formation (Muschelsandstein)]
Ja 7
Nein 1
Enth. 1
Gotha
19.07.1997
4
20
AG
Muschelk.
Die SKPT stimmt dem Antrag der AG Muschelkalk zum Mittleren Muschelkalk zu.
[Karlstadt-Formation (orbicularis-Mergel+Unt. Dolomite, Dolomit 1, Unt. Dolomitmergel), Heilbronn-Formation (Muschelkalk-Salinar), Diemel-Formation (ObereDolomite, Obere Dolomitmergel), Grafenwöhr-Formation]
Ja 9
Gotha
19.07.1997
5a
21
AG
Muschelk.
Die SKPT stimmt dem Antrag der AG Muschelkalk zum Oberen Muschelkalk zu.
[Hohenlohe-Formation, Trochitenkalk-Formation, Meißner- Formation, Warburg-Formation, Rottweil-Formation, Irrel-Formation, Grafenwöhr-Formation]
Ja 4
Nein 4
Enth. 1
Gotha
19.07.1997
5b
22
AG
Muschelk.
Der Obere Muschelkalk wird in "Trochitenkalk-Formation", "Meißner-Formation" und "Warburg-Formation" gegliedert. Ja 2
Nein 4
Enth. 3
Gotha
19.07.1997
5c
23
AG
Muschelk.

Die SKPT stimmt dem Antrag der AG Muschelkalk zum Oberen Muschelkalk zu, davon ausgenommen sind Name und Klassifizierung der "Hohenlohe-Formation".   Die "Grafenwöhr-Formation" reicht bis zum Grenzdolomit im Keuper.
[Hohenlohe-Formation (nodosus-Schichten+semipartitus-Schichten), Trochitenkalk- Formation (Encrinus-Schichten, Trochitendolomit), Meißner-Formation (Ceratitenschichten (pars), Plattenkalke), Warburg-Formation (Lettenkeuperfazies des Ob. Muschelkalks, Dolomitische Grenzschichten, Tonige Grenz-Schichten, albertii-Schichten+ostracina-Schichten+Dolomitische Grenzschichten, Fischschuppenschichten+Glasplatten+Kastendolomite), Rottweil- Formation (Trigonodus-Dolomit), Irrel-Formation (Dolomite zwischen den Tonplattenschichten und der Lettenkohle), Grafenwöhr-Formation (Muschelkalk in randnaher Ausbildung)]

Ja 7
Nein 1
Enth. 1
Gotha
19.07.1997
6a
24
AG
Muschelk.
Die Muschelkalk/Keuper-Grenze wird an die Basis des Muschelkalk/Keuper-Grenzbonebeds gelegt. Ja 2
Nein 5
Enth. 2
Gotha
19.07.1997
6b
25
Gremium Die Muschelkalk/Keuper-Grenze wird in Süddeutschland an die Basis des Muschelkalk/Keuper-Grenzbonebeds gelegt.   Das Typusprofil ist im Schotterwerk Manger in Aub-Baldersheim. Ja 8
Nein 1
Frankfurt a.M.
31.01.1998
1a
26
Bachmann Von der SKPT gefaßte Beschlüsse können nur mit 2/3-Mehrheit revidiert werden ersetzt durch 1b
Frankfurt a.M.
31.01.1998
1b
27
Gremium

1. Schriftliche Anträge werden mindestens zwei Wochen vor der Sitzung an alle Mitglieder verschickt.  
2. Verhinderte Ordentliche Mitglieder geben ihr Votum schriftlich vor der Sitzung ab.
3. Abstimmungen über mündliche (ad hoc) Anträge finden nach Sitzungen schriftlich statt.

Ja 13
Frankfurt a.M.
31.01.1998
2
28
Plein

Es wird vorgeschlagen, für den Unteren Muschelkalk wieder den Begriff Wellenkalk-Formation (anstelle Jena-Formation) zu verwenden, um der Stabilität stratigraphischer Begriffe den Vorrang zu geben.

Ja 5
Nein 7
Enth. 1
Frankfurt a.M.
31.01.1998
3
29
AG
Muschelk.

Die AG Muschelkalk schlägt vor, die dickbankige bioklastische Schwellenfazies im mo3 ( nodosus - und semipartitus -Zone) in Mittel- und Unterfranken sowie N-Württemberg als Quaderkalk-Formation zu bezeichnen.

Ja 4
Nein 8
Enth. 1
Frankfurt a.M.
31.01.1998
4
30
AG
Muschelk.

Die AG Muschelkalk schlägt vor, die westliche Randfazies des mm im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen (Eifel) als Sauer-Formation zu bezeichnen.

zurück-
gezogen
Frankfurt a.M.
31.01.1998
5
31
Plein

Es wird vorgeschlagen, den schon bisher europaweit verbreiteten Begriff "Röt" für die Bezeichnung der Formation zu verwenden, also "Röt-Formation".   Die bisherigen Begriffe Röt 1 bis Röt 4 könnten "member" werden und durch Namen charakterisiert werden.

Ja 8
Nein 3
Enth. 2
Frankfurt a.M.
31.01.1998
6
32
Bachmann

Die Namensvorschläge "Borken", "Mardorf", "Steinhude" der AG Buntsandstein für Formationen (oder member, Antrag [5], Plein) des Röts sind durch Begriffe zu ersetzen, die Bezug zum Buntsandstein (Röt) haben.

Ja 3
Nein 7
Enth. 2
Frankfurt a.M.
31.01.1998
7
33
AG
Buntsand.
Da in der Vergangenheit im deutschen Buntsandstein verschiedene Röt-Bezifferungen nebeneinander benutzt worden sind, ist es unabdingbar, um Mißverständnissen entgegenzuwirken, diese zu vereinheitlichen und zusätzlich zur Bezifferung als Synonyme vier Formationsnamen zu vergeben. Die Arbeitsgruppe Buntsandstein schlägt daher vor, an den in Gotha vorgelegten Namensvorschlägen festzuhalten. Danach gliedert sich der Obere Buntsandstein wie folgt:
Borken-Folge Röt 4
Karsdorf-Folge    Röt 3
Steinhude-Folge Röt 2
Mardorf-Folge Röt 1

zurück-
gezogen

nachdem Antrag 5b beschlossen war

Halle/Saale
22.09.1998
  --- Int. Symposium "Epicontinental Triassic"  
Bad Salzungen
01.05.1999
1a
34
Röhling ...   Es wird daher beantragt, den Quickborn-Sandstein als eigenständige lithostratigraphische Einheit in den Rang einer Formation zu erheben.

Ja 3
Nein 6
Enth. 4

Bad Salzungen
01.05.1999
1b
35
Menning Der Quickborn-Sandstein wird als Subformation klassifiziert und der Volpriehausen-Folge zugeordnet.

Ja 5
Nein 2
Enth. 6

Bad Salzungen
01.05.1999
2
36
Gremium Der Begriff "Germanisches Becken" ist nicht mehr zu gebrauchen. Stattdessen ist in den Monographien der Begriff "Mitteleuropäisches Becken" zu verwenden.

Ja

Bad Salzungen
01.05.1999
3
37
Lutz,
Etzold &
Aigner
1. Sie SKPT beschließt im Hinblick auf die bevorstehende Monographie, die begriffliche Trennung von Lithostratigraphie s. str. und "Leitflächen-Stratigraphie" und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die regionale und überregionale Stratigraphie in der Germanischen Trias grundsätzlich zu diskutieren.
2. Bis zur nächsten a) regulären Sitzung / b) Sondersitzung machen die regionalen Bearbeiter (in Koordination mit den Leitern der Arbeitsgruppen) entsprechende Modifizierungsvorschläge für die jeweilige Regionale Gliederung (incl. Anschluß an das Hauptbecken) unter dem Gesichtspunkt einer klaren Trennung der beiden Gliederungsprinzipien.
3. Auf a) der nächsten regulären Sitzung im Frühjahr 2000 / b) einer Sondersitzung im Herbst 1999 wird ausreichend Zeit für eine Grundsatzdiskussion im oben genannten Sinne eingeplant und abschließend über das weitere Vorgehen, insbesondere in Bezug auf die Monographie entschieden.

zurück-
gestellt

bis zur
Sonder-
sitzung
am
06.11.99

Frankfurt a.M.
06.11.1999
  --- Grundsatzdebatte über Folgen und Formationen  
Frankfurt a.M.
06.05.2000
1
38
Bachmann In der lithostratigraphischen Gliederung der GermanischenTrias wird der Begriff "Folge" durch "Formation" ersetzt. Ja 6
Nein 7
Karsdorf
03.05.2001
1
39
AG
Zechstein
15.02.01
modifiziert
03.05.01

1. Der Profilabschnitt zwischen Friesland-Folge und Calvörde-Folge - vormals Bröckelschiefer-Folge - wird Fulda-Folge (Zechstein 7, z7) genannt ( Käding 2000 ).   Sowohl die Friesland-Folge als auch die Fulda-Folge sind in zwei Einheiten gegliedert.
2. In der Beckenfazies wird der obere Teil der Friesland-Folge als Mölln-Formation (Mölln-Folge sensu Best 1989 ), der untere Teil als Eider-Formation bezeichnet.
3. Begriffe wie Übergangsfolge, Zechstein-Übergangsfolge, Bröckelschiefer (Oberer, Unterer Bröckelschiefer) und Mölln-Folge sind in Zukunft nicht mehr zu benutzen.

Ja 9
Nein 1
Enth. 2
Karsdorf
03.05.2001
2
40

Bachmann
Beutler &
Exner

Es wird beantragt, für die Röt-Formation in der Beckenfazies folgende Untergliederung in Subformationen einzuführen:

neu alt
Dornburg-Subformation bisher Myophorien-Schichten
Karsdorf-Subformation

bisher Pelitröt, Obere und Untere Grauviolette und Rote Folge

Glockenseck-Subformation bisher Gips A3, A3
Göschwitz-Subformation bisher Myophoriendolomite
Vitzenburg-Subformation

Rötbasisgipse, fossilfreie Gipse

zurück-
gestellt
Karsdorf
03.05.2001
3
41
Lepper &
Rambow

Die Subkommission möge beschließen, daß Anträge zu stratigraphischen Fragen mindestens acht Wochen vor der betreffenden Subkommissionssitzung der zuständigen AG vorzulegen sind. Hiervon sind alle Mitglieder der betroffenen AG zu informieren. Die Begründung des Antrages ist ausführlich zu halten, ihm sind gegebenenfalls Profile, Logs oder ähnliches Material beizufügen. Ist dieses Material zu umfangreich, so ist es in einfacher Ausführung dem Koordinator zugänglich zu machen.

Ja 3
Nein 6
Enth. 3
Karsdorf
03.05.2001
4
42
Lepper &
Rambow

Die Subkommission möge beschließen, daß stratigraphische Gliederungen unterhalb der Formation/Folge Sache der AG's sind. Hierbei ist es ausreichend, wenn die AG schriftlich oder mündlich auf einer Subkommissionssitzung die anwesenden Mitglieder informiert.

zurück-
gestellt
Karsdorf
03.05.2001
5
43
Lepper &
Rambow

... wir beantragen über den Antrag G.-H. Bachmann, G. Beutler & M. Exner [ 2 ] nicht abzustimmen.

zurück-
gezogen
Mainz
03.05.2002
1a
44

Kompro-
mißantrag
Hannover
22.04.02
Beutler,
Lepper,
Menning,
Rambow &
Röhling

Gliederung, stratigraphische Terminologie und Nomenklatur sowie Typusprofile für das Röt (Oberer Buntsandstein)
1. Die Röt-Folge* wird in sechs Unterfolgen* gegliedert.   Aufsteigend sind das Loccum-, Göschwitz-, Glockenseck-, Karsdorf-, Gleina- und Dornburg-Unterfolge (Tabelle).
2. Die Loccum-Unterfolge entspricht nahezu dem Röt 1, die Göschwitz- und Glockenseck-Unterfolgen entsprechen annähernd dem Röt 2, die Karsdorf-Unterfolge entspricht der "Werksfolge Karsdorf" ( Jubitz 1959) und damit in etwa dem Röt 3, und die Gleina- und Dornburg-Unterfolge entsprechen in etwa dem Röt 4 ( Tabelle ).
3. Der Klassifizierung des Röt als Formation entsprechend eines ad hoc-Antrages von E. Plein von 1998 wird für die Synopsis Buntsandstein sowie die Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002 nicht gefolgt, weil sie der Homogenität der stratigraphischen Terminologie im Buntsandstein entgegensteht.
4. Die Typusprofile für jede Unterfolge sind in der Tabelle unterstrichen.   Als Paratypusprofil wird jeweils ein Bohr- bzw. ein Tagesaufschluß ergänzend benannt.
5. Die Bohrungen Sprötau 4 sowie Mardorf 6/6a gelten als vorläufige Referenzprofile. Vor einer Beschlußfassung sind sie incl. der Bohrung Bockenem-A100 im Rahmen von Korrelationsschnitten vorzulegen. Für die Grenzen der lithostratigraphischen Einheiten sind Teufen anzugeben.   Die Obergrenze der Karsdorf-Unterfolge ist anhand eines Korrelationsschnittes nochmals zu diskutieren.
*G. Beutler verweist darauf, dass die Begriffe Folge und Unterfolge nicht den Empfehlungen von Steininger & Piller (1999) entsprechen und dass er stattdessen die Begriffe Formation und Subformation befürwortet.   M. Menning verweist auf seine Publikation 2000 (pro Folge).  

Neue Einheit Typusprofil
Bohrung
Typusprofil
Tagesaufschluß
Informelle ältere Einheit bzw. Randfazies
Dornburg-Unterfolge

Sprötau-4
(Bockenem A100)

Wasserriß Dornburger Schlösser

Myophorienschichtenca. "oberer" Röt 4

Schwalm-Subform.

Borken Tongrube Vogelbeck bei Northeim Röt 4 (pars)
Gleina-Unterfolge

Sprötau 4 (Bockenem A100)

Fliegerrutsche bei Laucha/Unstrut

Obere Röttone ca. "unterer" Röt 4

Karsdorf-Unterfolge

Linda 1 (Spötau 4, Bockenem A100)

Tontagebau Karsdorf / Unstrut

Untere Röttone ca. Röt 3

Glockenseck-Unterfol.

Mardorf 6/6a (Bockenem A100)

Prallhang der Unstrut bei Dorndorf

Anhydrit 3, Gips 3 ca. "oberer" Röt 2

Arholzen-Subform.

Borken Ziegeleigrube bei Stadtoldendorf Röt 2 (pars)
Göschwitz-Unterfolge

Mardorf 6/6a (Bockenem A100)

Ziegeleigrube Jena- Göschwitz

Myophoriendolomite ca. "unterer" Röt 2

Loccum-Unterfolge

Mardorf 6/6a (Bockenem A100)

Vitzenburg/Unstrut

Rötsteinsalz, Röt 1 Chirotherienschiefer

Vitzenburg-Subform.

  Vitzenburg/Unstrut  

Plattensandstein-Sfm.

? Steinbruch Wüstenzell westl. Würzburg Röt 1 (pars)

Rötton-Subformation

? ? Röt 1 (pars)

keine Abstim-
mung

auf Vorschlag des Vorsitzen-
den, weil 2 der 5 Antragsteller nicht anwesend sind, weil 2 anwesende Antragsteller Änderungen fordern und weil ein abwesendes Mitglied Bedenken hat

Mainz
03.05.2002
1b
45
Menning

Der Klassifizierung des Röt als Formation entsprechend eines ad-hoc Antrags von E. Plein von 1998 wird für die Synopsis Buntsandstein sowie die Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002 nicht gefolgt, weil sie der Homogenität der stratigraphischen Terminologie im Buntsandstein entgegensteht.
[gleich Antrag 1a, Punkt 3]

Ja 9
Enth. 1

Borkow
2003
    ---  
Schwäbisch-
Hall 2004
    ---  

Weimar 30.04.2005

1
46

Menning

Die Dyas und die Germanische Trias werden als Hauptgruppen (supergroups) klassifiziert.

Ja 13
Nein 1
Enth.1

Weimar 30.04.2005

2
47

Kowalczyk, Lützner, Menning, Schneider, Stapf

Das Rotliegend wird als Gruppe (group) klassifiziert.

Ja 14
Enth. 1

Weimar 30.04.2005

3
48

Menning

Die Beschlüsse Nr. 12 und Nr. 13 vom 03.05.1997 in Ingelfingen zur Dokumentation der Beschlüsse der Subkommission auf Formblättern werden mit der Erarbeitung der Loseblattsammlung Lithostratigraphie 2005 (LithoLex) umgesetzt.

Ja 15

Weimar 30.04.2005

4
49

Menning

Beschlüsse der Subkommission sind innerhalb von acht Wochen in die Internetseite der Subkommission einzustellen.  Die gültigen Beschlüsse 1991-2005 sind unter der Autorenschaft der Subkommission zu publizieren, vorzugsweise in den Newsletters on Stratigraphy.

Ja 15

Weimar 30.04.2005

5
50

Bachmann, Hagdorn, Käding, Lepper, Menning, Nitsch, Stapf

Der Beschluss Nr. 15 vom 03.05.1997 in Ingelfingen, am Begriff Member festzuhalten und den Begriff Subformation nicht einzuführen, wird auf Grund der „Stratigraphischen Empfehlungen“ von Steininger & Piller (1999) sowie der unterdessen erreichten Dominanz des Begriffs Subformation aufgehoben.

Ja 15

Weimar 30.04.2005

6
51

Nitsch, Menning

Der Beschluss Nr. 18 vom 19.07.1997 in Ingelfingen, für den Keuper „eine regional gegliederte Korrelationstabelle sowie eine Karte mit den geographischen Ursprungsorten der verwendeten stratigraphischen Begriffe zu ergänzen und vorzulegen“ ist mit der Keuper-Monographie 2005 umgesetzt worden.

Ja 15

Weimar 30.04.2005

7
52

Heunisch, Menning

Der Beschluss Nr. 27 vom 31.01.1998 in Frankfurt a.M. wird wie folgt modifiziert:

7.1 Anträge sind schriftlich möglichst bis zum 15.02. des Jahres vorzulegen, so dass sie mit der Einladung zur Jahresversammlung versandt werden können.

7.2 Verhinderte Ordentliche Mitglieder können ihr Votum schriftlich vor der Sitzung abgeben.

7.3 Über die Behandlung kurzfristig eingereichter Anträge entscheiden die Ordentlichen Mitglieder während der Sitzung.

7.4 Änderungsanträge zu Teilen eines bereits ausgereichten Antrags können im Vorfeld sowie während der Sitzung gestellt werden; dies soll in schriftlicher Form erfolgen.

Ja 15

Weimar 30.04.2005

8
53

AG Zechstein, Paul

Die Zechstein-Gruppe setzt mit der Basis des Unterer Werra-Tons (Kupferschiefer und seine Äquivalente) ein.

Ja 14
Enth 1

Weimar 30.04.2005

9
54

Menning, Hoth, Weyer

Die Parchim-Formation (untere Havel-Subgruppe) wird in Schwerin-Formation umbenannt.

Ja 1
Nein 11
Enth 3

Weimar 30.04.2005
10a
55a
Menning, Kozur, Kampe, Walter, Lützner, Kleditzsch

1. In den kontinentalen Ablagerungen von Mittel- und Westeuropa ist die Untergrenze der Rotliegend-Gruppe weithin diachron.  Sie muss eindeutig unterschieden werden von der (hypothetisch) isochronen Grenze zwischen den globalen Stufen Gzhelium und Asselium (Karbon-Perm-Grenze) (z.B. Kozur 1978, Boy & Fichter 1982), deren Globaler Stratotyp Profil und Punkt (GSSP) in den vorwiegend marinen Abfolgen des südlichen Ural definiert ist.
2. Die Untergrenze der Rotliegend-Gruppe ist im Saar-Nahe Becken die Basis der Remigiusberg-Formation, in der Wetterau die Basis der Lindheim-Formation, im Thüringer Wald a) die Basis der Georgenthal-Formation/Möhrenbach-Formation (ehemals Basis der Gehren-Schichten)* oder b) die Basis der Ilmenau-Formation*, in der Nördlichen Saalesenke die Basis der Halle-Formation, auf der Scholle von Flechtingen die Basis der Flechtingen-Formation, im Vorerzgebirge die Basis der Härtensdorf-Formation, im Becken von Döhlen die Basis der Unkersdorf-Formation und in Norddeutschland vielerorts die Basis der Vulkanit-Komplexe, z.B. die Basis der Roxförde-Formation (vgl. STD 2002).

* Vor Abstimmung des Gesamtantrags soll zunächst über die Alternativ-Varianten a) und b) debattiert und abgestimmt werden.

zurückgestellt wegen -ad hoc Alternativantrag Schneider (55b) und Geschäftsord-nungsantrag Röhling (55c)

55b Ad hoc Alternativantrag Schneider Die Untergrenze des Rotliegend wird traditionell an ein markantes Ereignis in der permokarbonen Beckenentwicklung gelegt. Dieses Ereignis wird markiert durch Beckenreorganisation bzw. Beckenneuanlage. Es ist in der Regel verbunden mit der Schüttung markanter Grobklastika, oft über einer Diskordanz, und/oder gesteigerter vulkanotektonischer Aktivität. Ursache ist die europaweite Umstellung von sinistraler auf dextrale Scherung Ja 1
Nein 5
Enth 9
55c Geschäftsordnungsantrag Röhling Die Rotliegend-Arbeitsgruppe möge einen gemeinsamen Antrag vorlegen; Vertagung der Abstimmung auf das nächste Jahr

Ja 10
Nein 3
Enth 2

Weimar 30.04.2005

11-14

56-59

AG Muschelkalk, D. Dittrich, W. Freudenberger, H. Hagdorn, T. Simon

(11) Die grauen und roten, teilweise feinsandigen Tonmergelsteine miteingeschalteten Dolomit- und Sandsteinbänken und mit Kalziumsulfatgesteinen im oberen Abschnitt am westlichen Beckenrand (Rheinland-Pfalz, Saarland) werden als Ralingen-Formation (mmR) bezeichnet. Die Ralingen-Formation vertritt den mittleren und oberen Bereich der Karlstadt-Formation und die Heilbronn-Formation der Beckengliederung.

(12) Die grauen und gelbgrauen, überwiegend dickbankigen und bioklastischen, teilweise oolithischen Dolomite der marinen Flachwasserfazies im Bereich der Siercker Schwelle (nordwestliches Saarland und westliches Rheinland-Pfalz) als Schengen-Formation (moSc) zu benennen. Die Schengen-Formation vertritt im Schwellenbereich (nordwestliches Saarland) den gesamten Oberen Muschelkalk. Sie ist nach N in ihrem oberen Abschnitt verzahnt mit der Irrel-Formation, nach S und E in ihrem unteren Abschnitt mit der Trochitenkalk-Formation und in ihrem oberen Abschnitt mit der Meißner-Formation.

(13) Die ockerfarbenen und gelbgrünen oder -grauen, fein- bis mittelkörnigen plattigen Sandsteine und die teilweise bioklastischen, siltig-feinsandigen grauen oder mit rötlich-bunten Schlieren durchsetzten Dolomite mit marinen Faunen, die von Luxemburg her als feinklastische Ausläufer gerade noch auf deutsches Gebiet (Rheinland-Pfalz, westlichste Südeifel) hereinreichen, werden – wie neuerdings in Luxemburg üblich – als Gilsdorf-Formation (moGi) bezeichnet. Die Gilsdorf-Formation ist mit dem oberen Abschnitt der Irrel-Formation verzahnt.

(14) Die dickbankigen, hellgrauen, bioklastischen, z.T. oolithischen Kalksteine der vollmarinen Schwellenfazies des Oberen Muschelkalks in Franken zwischen Würzburg, Tauberbischofsheim und Rothenburg ob der Tauber werden als Quaderkalk-Formation (moQ) bezeichnet.

Ja 11
Nein 2
Enth 2

Windisch-eschenbach 06.05.06 1
60

Menning, Kozur, Kampe, Kleditzsch, Haneke, Martens, Kowalczyk,  Boy,
Reichel, Stapf,
Lützner,
S. Voigt, Obst

Die Untergrenze der Rotliegend-Gruppe
1. In den kontinentalen Ablagerungen von Mittel- und Westeuropa ist die Untergrenze der Rotliegend-Gruppe weithin diachron.  Sie muss eindeutig unterschieden werden von der (hypothetisch) isochronen Grenze zwischen den globalen Stufen Gzhelium und Asselium (Karbon-Perm-Grenze) (z.B. Kozur 1978, Boy & Fichter 1982), deren Globaler Stratotyp Profil und Punkt (GSSP) in den vorwiegend marinen Abfolgen des südlichen Ural definiert ist (Davydov et al.1995).
2. Als Untergrenze der Rotliegend-Gruppe wird empfohlen im Saar-Nahe Becken die Basis der Remigiusberg-Formation, in der Wetterau die Basis der Lindheim-Formation, im Thüringer Wald die Basis der Ilmenau-Formation 1, in der Nördlichen Saalesenke die Basis der Halle-Formation, auf der Scholle von Flechtingen die Basis der Roxförde-Formation 2, im Vorerzgebirge die Basis der Härtensdorf-Formation, im Becken von Döhlen die Basis der Unkersdorf-Formation und in Norddeutschland vielerorts die Basis der Vulkanit-Komplexe, z.B. die Basis der Roxförde-Formation (vgl. STD 2002).

1 Zuvor Alternativ-Abstimmung zur Basis im Thüringer Wald (entsprechend des ausgereichten Antrags):
a) Georgenthal-Formation/Möhrenbach-Formation (ehemals Basis der Gehren-Schichten)
b) Ilmenau-Formation

2 Zuvor Alternativ-Abstimmung zur Basis auf der Flechtinger Scholle (entsprechend eines ad hoc Antrags von O. Kleditzsch: Roxförde-Formation statt Flechtingen-Formation):
a.) Flechtingen-Formation
b) Roxförde Formation

JA 9
NEIN 0
Enth 5

Windisch-eschenbach 06.05.06

2
61

Menning, Schröder,  Käding,
Simon,
Hagdorn,
Nitsch,
Lepper, Röhling

Regionale zeitstratigraphische1 Gliederung und Nomenklatur in der Dyas und der Germanischen Trias

1. In weiten Bereichen des Mitteleuropäischen Beckens (Germanisches Becken) kann neben der lithostratigraphischen eine regionale zeitstratigraphische1 Gliederung und Nomenklatur unter Verwendung des Begriffs „Folge“ genutzt werden.
2. Folgen können in Unterfolgen und/oder Subfolgen untergliedert werden.
3. Eine Folge ist eine quasi-isochrone Zeitscheibe: ihre Unter- und Obergrenze variiert zeitlich nur moderat.
4. Die Grenzflächen der Zeitscheiben haben unterschiedliche Genese, so die Unter- oder Oberflächen von a) Leithorizonten (marker beds, z.B. die Oberfläche der Oberen Terebratelbank im Unteren Muschelkalk), b) korrelierbare Kleinzyklen2 (z.B. die Unterfläche des Kleinzyklus s1.1, des ältesten im Buntsandstein) und c) an Diskordanzflächen (z.B. Altkimmerische Hauptdiskordanz).  Eine quasi-isochrone Folgengrenze kann auch zwischen einer oberen und unteren diachronen Diskordanzfläche gezogen werden.
5. In weiten Bereichen des Beckens können die Folgengrenzen mit Formationsgrenzen zusammenfallen, soweit diese an Leithorizonte, Zyklengrenzen oder Diskordanzen geknüpft sind.  In Randbereichen des Beckens liegen Grenzflächen von Zeitscheiben jedoch häufig innerhalb von Lithofazies-Einheiten (so umfasst z.B. die Grafenwöhr-Formation die Folgen m4 bis k1).
6. Die Folgen werden mit Kürzeln benannt: ro1 bis ro4 im späten Rotliegend Norddeutschlands, z1 bis z7 im Zechstein, s1 bis s7 im Buntsandstein, m1 bis m9 im Muschelkalk und k1 bis k6 im Keuper.

1 Im Nachhinein empfehlen die Antragsteller anstelle des Terminus „regionale zeitstratigraphische Gliederung“ den Terminus „regionale geochronologische Gliederung“

JA 12
NEIN 1
Enth 0

Windisch-eschenbach 06.05.06

3
62

Lützner, Andreas, Schneider, Werneburg

Lithostratigraphische Gliederung der stefanisch-rotliegenden Schichtenfolge im Thüringer Wald in elf lithostratigraphische Formationen

Die stefanisch-rotliegende Schichtenfolge des Thüringer Waldes wird in folgende Formationen (in generell aufsteigender Reihenfolge) gegliedert:
Möhrenbach-Fm., Georgenthal-Fm., Ilmenau-Fm., Manebach-Fm., Goldlauter-Fm., Oberhof-Fm., Rotterode-Fm., Tambach-Fm., Elgersburg-Fm., Eisenach-Fm., Neuenhof-Fm.

JA 10
NEIN 0
Enth 4

Windisch-eschenbach 06.05.06

4
63

Muschelkalk-Gruppe:
Hagdorn, Farrenschon,
Simon

Winterswijk-Formation (Unterer Muschelkalk)

In der nördlichen Umrandung des Rheinischen Massivs wird die Randfazies des Unteren Muschelkalks mit seiner Abfolge von rotbraunen dolomitischen, pedogenen Mergeln, grauen, bituminösen Mergeln, hellgrauen dolomitischen Laminiten mit Trockenrissen und Tetrapodenfährten, flachmarinen, bioturbaten plattigen und flaserigen dolomitischen Kalken mit dünnen Schilllagen als Winterswijk-Formation (muWi) bezeichnet.

JA  13
NEIN 0
Enth 1

Potsdam 12.05.07

1
64

Schneider

Korrekte Verfahrensweise bei der künftigen Neueinführung lithostratigraphischer Namen

Ein lithostratigraphischer Name gilt nur dann als gültig und verbindlich eingeführt, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
1. der Name muss in einer wissenschaftlichen Zeitschrift publiziert sein,
2. es muss ein Typusprofil benannt sein,
3. Untergrenze und Obergrenze der Einheit sind definiert,
4. die typische Lithologie ist beschrieben,
5. es ist die bekannte Mächtigkeit angegeben.

Potsdam 12.05.07

2
65